Verantwortung übernehmen hilft

Ich war mit dem Rad unterwegs. Vor mir stauten sich die Autos. Dem ersten halb genervten Gedanken, was ist denn hier nun wieder los, schloss sich sofort der zweite an.  Mist, da liegt ja jemand auf der Straße. Eine Fahrradfahrerin.

Drei Menschen waren um sie herum im Einsatz. Sie war bereits in stabiler Seitenlage gelagert. Jacke unter dem Kopf. Einer behielt die Frau im Auge. Ein Mann telefonierte mit dem Rettungsdienst. Der Dritte regelte den Verkehr. Alles war ruhig. Alle verhielten sich diszipliniert. Kein Autofahrer hupte oder drängelte sich vorbei.

Vielleicht ging es den anderen Unbeteiligten so wie mir. Ich hatte das Gefühl, die drei Helfer hatten die Lage souverän unter Kontrolle. … Und ich war froh, dass ich nicht dort lag.

Für die Autofahrer gab es nichts zu tun als zu warten. Für mich gab es nichts zu tun als weiterzugehen.

Ich hoffe, die Radfahrerin ist nicht schwer verletzt und auf dem Weg der Besserung. Ich danke unbekannterweise den unbekannten Helfern. Sie haben mehr getan als nur einem verletzten Menschen beizustehen.

Sie haben ein gutes Beispiel gegeben.

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Fokus, Fokus, Fokus

Auch zu viele Pferde am Start? Dann ist dieser Beitrag vielleicht etwas für Dich.

Auf dem Blog „Live your Legend“ bin ich auf folgende Geschichte gestoßen, die illustrieren soll, wie Warren Buffett Prioritäten setzt. Da ich Warren Buffett nicht persönlich kenne, kann ich nicht einschätzen, ob die Geschichte stimmt. Es schadet aber nichts, die Methode auszuprobieren. Wenn sie nicht hilft, macht es nichts. Wenn sie hilft, umso besser.

Die Geschichte wurde von Scott Dinsmore aufgeschrieben, der jemanden kannte, der den Piloten von Warren Buffett kannte. Ich gebe sie jetzt mal frei übersetzt wieder.

Vor ein paar Jahren ging Warren Buffett zu seinem Piloten (wir nennen ihn Steve) und sagte im Scherz: „Der Umstand, dass Du immer noch für mich arbeitest, zeigt mir, dass ich meinen Job nicht ordentlich mache. Du solltest losziehen und mehr von Deinen Zielen und Träumen verfolgen.“ Dann bat Warren Steve, die wichtigsten 25 Dinge aufzulisten, die er in den nächsten Jahren oder in seiner Lebenszeit verwirklichen möchte.“

Nachdem Steve die Liste fertiggestellt hatte, bat Warren ihn, die Liste nochmal durchzusehen und nun aus diesen 25 Punkten, die 5 Ziele auszuwählen, die ihm am allerwichtigsten sind und diese einzukreisen. Die fünf, die er mehr als alle anderen erreichen wollte.

Steve zögerte, da für ihn alle Punkte auf der Liste sehr wichtig waren. Deswegen hatte er sie ja aufgeschrieben. Aber Warren bestand darauf, dass er nur fünf auswählen durfte. Also nahm sich Steve etwas Zeit und nach einiger Überlegung kreiste er fünf Ziele ein. Warren fragte: „Bist Du Dir absolut sicher, dass das die 5 allerwichtigsten Ziele sind.“ Steve bejahte das.

Warren fragte Steve nun, wann und wie er diese Top 5-Ziele umsetzen würde. Sie verbrachten die nächste Zeit einen Plan zu diskutieren. Steve erklärte: „Warren, das sind die 5 wichtigsten Ziele in meinem Leben zu diesem Zeitpunkt. Ich werde an ihnen gleich jetzt arbeiten. Ich werde morgen anfangen. Nein, ich fange heute Abend an.

Steve fuhr fort seinen Plan zu erläutern, wen er fragen würde, ihm zu helfen und bis wann alle Punkte erledigt sein würden. Warren war begeistert. Mit ein wenig Glück, wäre er in ein paar Wochen ohne Piloten …

Nun fragte Warren, „aber was ist jetzt mit den anderen 20 Zielen auf Deiner Liste, die Du nicht eingekreist hast? Wie ist Dein Plan, um diese umzusetzen? Steve antwortete selbstbewusst: Auf den Top 5 liegt mein Fokus, aber die anderen zwanzig kommen auf einen engen zweiten Platz. Sie sind mir so wichtig, dass ich sobald ich Raum sehe, bei der Erreichung meiner Top 5, anfange an den zwanzig anderen zu arbeiten. Sie sind nicht ganz so dringend, aber mir so wichtig, dass ich Zeit einplane, daran zu arbeiten.

Zu Steves Überraschung antwortete Warren streng:

„Nein. Das hast Du falsch verstanden, Steve. Alles, was Du nicht eingekreist hast, wurde eben zu Deiner „Vermeide-um-jeden-Preis-Liste“. Gleichgültig was passiert, diese Dinge bekommen keine Beachtung von Dir, bis Du Deine Top 5 erreicht hast.“

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Gibt es einen Mangel an Ideen?

Gibt es einen Mangel an Ideen, die Welt ein wenig schöner, besser und freundlicher für uns alle zu machen?

Nein, gibt es nicht.

Ideen sind Gedanken.

Wer denken kann, hat auch Ideen.

Jeder Einzelne von uns hat wahrscheinlich mehr als genug „gute“ Ideen.

 

Ideen zu haben, ist das eine,

sie in die Tat umzusetzen das andere.

Nur das Handeln bringt eine Idee zum Leben.

Nur durch Tun kann man die Welt ein wenig schöner, besser und freundlicher für uns alle machen.

Am Handeln mangelt es häufig.

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Eine Kultur der Wertschätzung

Jorge Bucay schreibt: „Mit Sicherheit täte es uns allen gut, uns ein wenig mehr selbst zu lieben und ein bisschen sorgsamer mit uns umzugehen. Uns mehr wertzuschätzen, uns mehr zu respektieren, uns besser um selbst zu kümmern.“

Dann könnten wir auch mit unseren Mitmenschen ein wenig liebevoller und ein bisschen sorgsamer umgehen. Sie mehr wertschätzen, sie mehr respektieren, und uns besser um sie kümmern.

Zu einer Kultur der Wertschätzung kann jeder Einzelne von uns beitragen. Indem er bei sich selbst anfängt.

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Überraschung

Ich war gestern mit dem Fahrrad unterwegs. Als es bergan ging, habe ich einen anderen Radler überholt. Als es wieder bergab ging, holt er auf und fuhr eine Weile neben mir her. Ich bereitete mich innerlich darauf vor, dass mir gleich irgendein unfreundlicher Spruch um die Ohren gehauen wird.

Da rief er begeistert: „Ich hab‘ ganz neue Reifen drauf. Die haben nicht so ein grobes Profil. Laufen superleicht. Es rollt einfach so. Ganz leicht. Ein Traum.“ Strahlte und fuhr davon.

Ich freue mich immer noch über dieses kurze Zusammentreffen. Und wundere mich, dass ich nicht mal im Traum mit so einer Variante gerechnet habe. Oder mit irgendeiner positiven Äußerung.

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Von Steinen und Knüppeln

Kennst Du das? Du hast Dir ein Ziel gesetzt. Du gehst los. Und dann tauchen sie plötzlich auf.  Die berühmten Steine, die plötzlich im Weg liegen. Die Knüppel zwischen den Beinen, über die Du nun fortwährend stolperst.

Und Du schaust Dich um und wunderst Dich, wer das getan hat. Manchmal stehen tatsächlich Menschen herum, bei denen Du früher oder später erkennst, dass sie es sind, die Dir Hindernisse in den Weg legen.

Aber häufig ist niemand zu sehen. Wenn Du ganz ehrlich bist, ist niemand anderes außer Dir da.

Wäre es möglich, dass Du Dir die Steine und Knüppel selbst in den Weg gelegt hast?

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Angst in Absatzschuhen

Elizabeth Gilbert schreibt in ihrem Buch „Big Magic“: … Perfektionismus ist nur eine luxuriöse, Haute Couture Version der Angst. … Perfektionismus ist nur Angst in schicken Schuhen und einem Nerzmantel, die vorgibt elegant zu sein, während sie tatsächlich einfach nur ängstlich ist.“

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber mir scheint, Frauen leiden eher an Perfektionismus als Männer. Wahrscheinlich liegt es an den Stöckelschuhen und dem Nerzmantel. Männer scheinen mir jedenfalls einen pragmatischeren und damit vermutlich gesünderen Umgang mit den Anforderungen der Gesellschaft zu pflegen.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Anforderungen der Gesellschaft an ihre Mitglieder lange Zeit von Männern bestimmt und formuliert wurden. Dabei haben sie sich die Sachen herausgesucht, die ihnen gepasst haben und alles andere haben sie den Frauen vor die Füße gekippt.

Wie dem auch sei. Es gibt weder für Frauen noch für Männer einen Grund immer und überall perfekt sein zu müssen. Schon gar nicht, um geliebt zu werden oder erfolgreich zu sein.

Lieber ein aufregendes, ereignisreiches Leben, als sich durch Perfektionismus selbst im Wege zu stehen, zur Salzsäule zu erstarren und nie den Mund aufzumachen.

Und auf dem Weg dahin kannst Du Dir noch durchlesen, was ich hier, hier und hier über Perfektion geschrieben habe.

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Ist Zuversicht eine Begabung?

Mit der man geboren wird? Die man hat oder nicht hat?

Ich glaube nicht.

Ich glaube, jeder kann lernen zuversichtlich zu sein. Das ist etwas, was man üben kann. Und Gründe zum Üben finden sich ausreichend im Leben.

Wie mit allem, was man lernen kann, bedarf es aber einer bewussten Entscheidung für die Zuversicht. Man kann nur lernen, zuversichtlich zu sein, wenn man sich dafür entscheidet, zuversichtlich sein zu wollen.

Und? Wie sieht es bei Dir aus? Welche Werkstatt wirst Du als nächstes bauen?

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Auf jeden Fall ein Bestseller

Gestern erzählte jemand, dass er neben allen andern Dingen, die er noch tun möchte in seinem Leben, auch einen Bestseller schreiben will. Er hätte schon eine interessante Handlung und einen super Titel. Er will es auch nicht für sich selbst schreiben, sondern für ein breites Publikum. Es soll ja auf jeden Fall ein Bestseller werden. Das einzige Problem ist die fehlende Zeit. Ja, und wenn genug Zeit da wäre, dann käme die Schreibblockade.

Wenn alles so bleibt, wie die Person es beschrieben hat, dann wird alles tatsächlich so bleiben, wie die Person es beschrieben hat. Dieser Bestseller wird nicht geschrieben werden.

Ich habe keine Ahnung vom Buchmarkt, aber ich bezweifele, dass man Bestseller planen kann. Die Entscheidung, ob eine Idee, die man selbst toll findet, auch vom Leser toll gefunden wird, liegt ja dann doch eher beim Leser. Aus Respekt vor dem Leser sollte man einfach nur ein Buch schreiben.

Für ein breites Publikum zu schreiben, damit das Buch auf jeden Fall ein Bestseller wird, klingt eher nach einem Rezept dafür, ein Buch zu schreiben, dass auf keine Fall ein Bestseller wird. Schreibe ich für alle, schreibe ich für niemanden! Auch die meisten Bestseller auf amazon haben 1-Stern-Bewertungen. Auch die Bestseller sind also nicht für alle. Vor diesem Hintergrund wäre es vielleicht gesünder ein Buch für sich selbst zu schreiben, dann hat wenigstens einer was davon. Wenn es dann auch noch anderen Leuten gefällt, umso besser.

Die fehlende Zeit …  Die fehlende Zeit muss immer als Sargnagel für so ziemlich alle Träume herhalten, die wir eigentlich gerade nicht wirklich umsetzen wollen. Wenn das Projekt so wichtig wäre, dann würden wir uns die Zeit nehmen.

In die Sargnagelkategorie gehört auch die Schreibblockade, vor allem wenn man von Schreibblockaden spricht, ohne dass man bisher auch nur ein Wort geschrieben hat. Das ist noch nicht mal die Angst vor dem leeren Blatt. Das ist die Angst vor der Angst vor dem leeren Blatt. Dagegen hilft nur Schreiben.

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Sprache, die wir sprechen wollen

Ruth Amarante, Tänzerin am Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, sagt zu Beginn des Filmes „Pina Bausch“ von Anne Linsel etwas sehr Schönes: „Ich habe lange auf eine Sprache gewartet, die ich sprechen wollte. Und dann habe ich ein Video von ‚Sacre du Printemps‘ gesehen. Und dann habe ich gesagt, ja, das ist die Sprache, die ich schon lange suche.“

Ich habe auch lange auf eine Sprache gewartet, die ich sprechen wollte. Im Juli dieses Jahres habe ich zufällig ein Video von Seth Godin gesehen. Über was genau er gesprochen hat, weiß gar ich nicht mehr. Ich kann mich nur erinnern, dass ich damals zu mir gesagt habe, ja, das ist die Sprache, die ich schon lange gesucht habe. Und ich meine damit auch nicht Englisch, Portugiesisch oder Deutsch.

Hast Du die Sprache, die Du sprechen willst, gefunden?

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Wie hältst Du es mit dem Glauben?

Ich rede hier nicht von Glauben in einem rein religiösen Kontext und auch nicht von Glauben im Gegensatz zum Wissen. Mir geht es hier um Glauben im Sinne von Vertrauen haben. Vertrauen haben in sich selbst, Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, Vertrauen, dass die eigenen Ziele erreicht werden.

Dieser Glaube, dieses Vertrauen ermöglicht es erst eigenverantwortlich zu handeln und neue Wege zu gehen, sich und andere zu motivieren und anzuspornen. Seth Godin schreibt in seinem Buch „Tribes“: „Glaube ist die unausgesprochene Komponente in der Arbeit eines Anführers und ich denke, Glaube ist unterschätzt.“ Und ich denke, er hat Recht.

Vielleicht liegt darin ja das Problem bei der endlosen Geschichte zum Mangel an Grundschullehrern? Gehen wir mal davon aus, dass der Wille etwas zu ändern tatsächlich da ist. Vielleicht fehlt es den relevanten Akteuren am Glauben, dass sie etwas daran ändern können.

Und, wie hältst Du es mit dem Glauben an Dich und Deine Ziele?

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Wie schafft ein Mensch, was unmöglich scheint?

Um noch einmal auf Yacouba Sawadogo zu kommen: wie hat er es geschafft, die Wüste aufzuhalten? Was war der entscheidende Punkt?

1. Er hatte eine Vision. Daraus entstanden klare Ziele. Ohne Ziel geht es nicht. Ohne Klarheit auch nicht. Aber das alleine reicht nicht.

2. Er hat gehandelt. Aber warum hat er gehandelt?

3. Er hat gehandelt, weil er daran geglaubt hat, dass es ihm möglich ist, seine Ziele zu erreichen.

Das ist meiner Ansicht nach der alles entscheidende Punkt. Er hat an sich geglaubt. Er hat an das Erreichen seiner Ziele geglaubt. Er hat darauf vertraut, dass er einen Weg finden wird, um die Wüste aufzuhalten.

Und er hat die Wüste aufgehalten.

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Kann ein Mensch die Wüste aufhalten?

Ja, kann er.

Yacouba Sawadogo hat es getan.

Er lebt im Norden Burkina Fasos in einer Region, die zur Sahelzone gehört. Während der schweren Dürren und Hungersnöte Ende der 1970iger, Anfang der 1980iger als die Sahara sich in die Sahelzone ausbreitete, verließen viele Menschen diese Region, um in den Städten ein Auskommen zu suchen.

Yacouba Sawadogo tat das Gegenteil. Er beschloss eine Lösung zu finden und ging zurück in sein Heimatdorf. Er wollte das Land wieder fruchtbar machen.

Dafür nutze er die in der Region traditionelle Anbautechnik – Zaï. Yacouba Sawadogo baute an. Er experimentierte. Er nutzte seine Erkenntnisse, um die Technik im nächsten Jahr zu verbessern. Jahr für Jahr. Meter für Meter.

Heute bewirtschaftet er einen 40 Hektar großen Wald, der 60 verschiedenen Arten beheimatet. Daneben lehrt er seit 1984 andere Bauern seine Techniken, die dadurch ebenfalls zu Verbesserung der Bodenbedingungen in ihren Dörfern beitragen, die Vegetation, insbesondere Bäume, wieder aufbauen und eine größere Sicherheit in der Produktion von Nahrungsmitteln erreichen.

Hat Yacouba Sawadogo das geschafft, weil er viel Geld hatte und einflussreich war? Nein. Er hat nicht viel Geld und zu Beginn seiner Arbeit war er  auch nicht einflussreich. Im Gegenteil. Die Leute haben ihn für verrückt erklärt und wenig unterlassen, seine Bemühungen zu behindern.

Was Yacouba Sawadogo aber auszeichnet, ist folgendes:

  • Er hat nicht getan, was alle taten.
  • Er hat den damaligen status quo in Frage gestellt.
  • Er hatte ein Ziel und zwar ein Ziel, dass nicht nur seinem persönlichen Nutzen dient, sondern allen Menschen in seiner Gemeinschaft.
  • Er hat fest daran geglaubt, dieses Ziel zu erreichen.
  • Er hat nie aufgehört zu experimentieren und sein System weiterzuentwickeln.
  • Er hat sich durch nichts von seinem Weg abbringen lassen.
  • Er hat nie, nie, nie aufgegeben.
  • Er hat Geduld.
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Keine Zeit für perfekt

Wir haben schlicht und einfach keine Zeit für perfekt.

Perfekt im Sinne von, ich poliere solange daran herum, bis es niemanden mehr gibt, der mein Werk kritisieren wird.

Vergiß es. Das ist unmöglich.

Es wird immer jemanden geben, der irgendetwas doof findet, an dem was Du gemacht hast. Irgendjemand wird immer ein Haar in Deiner Suppe finden, selbst wenn es sein eigenes ist, egal wie lange Du kochst.

Perfekt ist Zeitverschwendung und außerdem unrealistisch.

Halt Dich also nicht damit auf.

Done is better than perfect.

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Perfektionismus als Tugend?

Mit Ausnahme der Ausnahmen gibt es keinen Grund für Perfektionismus.

Ganz im Gegenteil!

Warum?

Fast immer bedeutet die Aussage  „Ich bin perfektionistisch veranlagt“ im Klartext folgendes:

  • Ich beende meine Projekte nicht.
  • Ich erledige meine Aufgaben nur mit einem völlig unangemessenen Zeitaufwand.
  • Diese Arbeit ist für mich eine unglaubliche Quälerei, weil meine Ansprüche so hoch sind.
  • Ich fange viele Sachen gar nicht erst an, weil ich das Gefühl habe, dass ich mein hehres Ideal sowieso nicht erreichen kann.
  • Ich habe Angst.

Das hat alles eher weniger mit dem Streben nach Vollkommenheit zu tun, sondern ganz viel mit Angst, ganz viel mit Enge, ganz viel mit Selbstbeschränkung, Stagnation und  Quälerei.

Was bitte schön hört sich denn davon nach erstrebenswerter Tugend an?

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Perfektion wird vollkommen überbewertet

Wie oft hört man jemanden sagen, ich bin perfektionistisch veranlagt? Wie oft hört man sich das selbst vielleicht sagen? Immer ein bisschen stolz, immer ein bisschen umweht vom Hauch des edlen Strebens nach Vollkommenheit.

Zugegeben, es gibt Handlungen, da kann man sich nur wünschen, dass der Handelnde perfektionistisch veranlagt ist. Und dass diese Person geübt hat und weiter übt und übt und so präzise arbeitet, wie nur irgend möglich, bis sie so nah an die Vollkommenheit heranreicht, wie nur irgend möglich. Das betrifft alle Handlungen bei denen auch nur der winzigste Fehler über Leben und Tod entscheidet. Mitarbeiter der Kampfmittelräumdienste, Herzchirurgen, Raumfahrttechniker, etc.

Aber jetzt seien wir mal ehrlich. Wieviele von uns gehen solchen Tätigkeiten nach, wo der kleinste Fehler so weitreichende Folgen haben kann? Wohl eher die Minderheit.

Für alle anderen gilt: das Leben ist zu kurz, um perfektionistisch zu sein.

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Zeitverschwendung

Wir klagen immer darüber, dass wir keine Zeit haben.

Aber wieviel unserer kostbaren Zeit verbringen wir damit, Ausreden, Entschuldigungen und Rechtfertigungen zu finden, warum wir gerade jetzt etwas bestimmtes nicht tun können?

Dass der Beitrag noch nicht veröffentlicht werden kann, weil er noch nicht perfekt ist. Dass Du Deine Tante noch nicht anrufen kannst, weil die Sterne gerade nicht richtig stehen. Dass Du Deine Fragen bezüglich einer Stellenanzeige heute nicht klären kannst, weil Dein Hund gerade Schnupfen hat oder was auch immer …

Und wieviel unserer kostbaren Zeit verbringen wir damit, uns selbst und anderen diese Rechtfertigungen auseinanderzusetzen, um uns und andere von der Richtigkeit der eigenen Position zu überzeugen.

Und das auch noch immer wieder.

Anstelle einfach nur zu tun, was zu tun ist.

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