Eine Kultur der Wertschätzung

Jorge Bucay schreibt: „Mit Sicherheit täte es uns allen gut, uns ein wenig mehr selbst zu lieben und ein bisschen sorgsamer mit uns umzugehen. Uns mehr wertzuschätzen, uns mehr zu respektieren, uns besser um selbst zu kümmern.“

Dann könnten wir auch mit unseren Mitmenschen ein wenig liebevoller und ein bisschen sorgsamer umgehen. Sie mehr wertschätzen, sie mehr respektieren, und uns besser um sie kümmern.

Zu einer Kultur der Wertschätzung kann jeder Einzelne von uns beitragen. Indem er bei sich selbst anfängt.

Hat Dir der Artikel gefallen? 2

Überraschung

Ich war gestern mit dem Fahrrad unterwegs. Als es bergan ging, habe ich einen anderen Radler überholt. Als es wieder bergab ging, holt er auf und fuhr eine Weile neben mir her. Ich bereitete mich innerlich darauf vor, dass mir gleich irgendein unfreundlicher Spruch um die Ohren gehauen wird.

Da rief er begeistert: „Ich hab‘ ganz neue Reifen drauf. Die haben nicht so ein grobes Profil. Laufen superleicht. Es rollt einfach so. Ganz leicht. Ein Traum.“ Strahlte und fuhr davon.

Ich freue mich immer noch über dieses kurze Zusammentreffen. Und wundere mich, dass ich nicht mal im Traum mit so einer Variante gerechnet habe. Oder mit irgendeiner positiven Äußerung.

Hat Dir der Artikel gefallen? 3

Von Steinen und Knüppeln

Kennst Du das? Du hast Dir ein Ziel gesetzt. Du gehst los. Und dann tauchen sie plötzlich auf.  Die berühmten Steine, die plötzlich im Weg liegen. Die Knüppel zwischen den Beinen, über die Du nun fortwährend stolperst.

Und Du schaust Dich um und wunderst Dich, wer das getan hat. Manchmal stehen tatsächlich Menschen herum, bei denen Du früher oder später erkennst, dass sie es sind, die Dir Hindernisse in den Weg legen.

Aber häufig ist niemand zu sehen. Wenn Du ganz ehrlich bist, ist niemand anderes außer Dir da.

Wäre es möglich, dass Du Dir die Steine und Knüppel selbst in den Weg gelegt hast?

Hat Dir der Artikel gefallen? 1

Angst in Absatzschuhen

Elizabeth Gilbert schreibt in ihrem Buch „Big Magic“: … Perfektionismus ist nur eine luxuriöse, Haute Couture Version der Angst. … Perfektionismus ist nur Angst in schicken Schuhen und einem Nerzmantel, die vorgibt elegant zu sein, während sie tatsächlich einfach nur ängstlich ist.“

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber mir scheint, Frauen leiden eher an Perfektionismus als Männer. Wahrscheinlich liegt es an den Stöckelschuhen und dem Nerzmantel. Männer scheinen mir jedenfalls einen pragmatischeren und damit vermutlich gesünderen Umgang mit den Anforderungen der Gesellschaft zu pflegen.

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Anforderungen der Gesellschaft an ihre Mitglieder lange Zeit von Männern bestimmt und formuliert wurden. Dabei haben sie sich die Sachen herausgesucht, die ihnen gepasst haben und alles andere haben sie den Frauen vor die Füße gekippt.

Wie dem auch sei. Es gibt weder für Frauen noch für Männer einen Grund immer und überall perfekt sein zu müssen. Schon gar nicht, um geliebt zu werden oder erfolgreich zu sein.

Lieber ein aufregendes, ereignisreiches Leben, als sich durch Perfektionismus selbst im Wege zu stehen, zur Salzsäule zu erstarren und nie den Mund aufzumachen.

Und auf dem Weg dahin kannst Du Dir noch durchlesen, was ich hier, hier und hier über Perfektion geschrieben habe.

Hat Dir der Artikel gefallen? 1

Ist Zuversicht eine Begabung?

Mit der man geboren wird? Die man hat oder nicht hat?

Ich glaube nicht.

Ich glaube, jeder kann lernen zuversichtlich zu sein. Das ist etwas, was man üben kann. Und Gründe zum Üben finden sich ausreichend im Leben.

Wie mit allem, was man lernen kann, bedarf es aber einer bewussten Entscheidung für die Zuversicht. Man kann nur lernen, zuversichtlich zu sein, wenn man sich dafür entscheidet, zuversichtlich sein zu wollen.

Und? Wie sieht es bei Dir aus? Welche Werkstatt wirst Du als nächstes bauen?

Hat Dir der Artikel gefallen? 1

Auf jeden Fall ein Bestseller

Gestern erzählte jemand, dass er neben allen andern Dingen, die er noch tun möchte in seinem Leben, auch einen Bestseller schreiben will. Er hätte schon eine interessante Handlung und einen super Titel. Er will es auch nicht für sich selbst schreiben, sondern für ein breites Publikum. Es soll ja auf jeden Fall ein Bestseller werden. Das einzige Problem ist die fehlende Zeit. Ja, und wenn genug Zeit da wäre, dann käme die Schreibblockade.

Wenn alles so bleibt, wie die Person es beschrieben hat, dann wird alles tatsächlich so bleiben, wie die Person es beschrieben hat. Dieser Bestseller wird nicht geschrieben werden.

Ich habe keine Ahnung vom Buchmarkt, aber ich bezweifele, dass man Bestseller planen kann. Die Entscheidung, ob eine Idee, die man selbst toll findet, auch vom Leser toll gefunden wird, liegt ja dann doch eher beim Leser. Aus Respekt vor dem Leser sollte man einfach nur ein Buch schreiben.

Für ein breites Publikum zu schreiben, damit das Buch auf jeden Fall ein Bestseller wird, klingt eher nach einem Rezept dafür, ein Buch zu schreiben, dass auf keine Fall ein Bestseller wird. Schreibe ich für alle, schreibe ich für niemanden! Auch die meisten Bestseller auf amazon haben 1-Stern-Bewertungen. Auch die Bestseller sind also nicht für alle. Vor diesem Hintergrund wäre es vielleicht gesünder ein Buch für sich selbst zu schreiben, dann hat wenigstens einer was davon. Wenn es dann auch noch anderen Leuten gefällt, umso besser.

Die fehlende Zeit …  Die fehlende Zeit muss immer als Sargnagel für so ziemlich alle Träume herhalten, die wir eigentlich gerade nicht wirklich umsetzen wollen. Wenn das Projekt so wichtig wäre, dann würden wir uns die Zeit nehmen.

In die Sargnagelkategorie gehört auch die Schreibblockade, vor allem wenn man von Schreibblockaden spricht, ohne dass man bisher auch nur ein Wort geschrieben hat. Das ist noch nicht mal die Angst vor dem leeren Blatt. Das ist die Angst vor der Angst vor dem leeren Blatt. Dagegen hilft nur Schreiben.

Hat Dir der Artikel gefallen? 2

Sprache, die wir sprechen wollen

Ruth Amarante, Tänzerin am Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, sagt zu Beginn des Filmes „Pina Bausch“ von Anne Linsel etwas sehr Schönes: „Ich habe lange auf eine Sprache gewartet, die ich sprechen wollte. Und dann habe ich ein Video von ‚Sacre du Printemps‘ gesehen. Und dann habe ich gesagt, ja, das ist die Sprache, die ich schon lange suche.“

Ich habe auch lange auf eine Sprache gewartet, die ich sprechen wollte. Im Juli dieses Jahres habe ich zufällig ein Video von Seth Godin gesehen. Über was genau er gesprochen hat, weiß gar ich nicht mehr. Ich kann mich nur erinnern, dass ich damals zu mir gesagt habe, ja, das ist die Sprache, die ich schon lange gesucht habe. Und ich meine damit auch nicht Englisch, Portugiesisch oder Deutsch.

Hast Du die Sprache, die Du sprechen willst, gefunden?

Hat Dir der Artikel gefallen? 3

Wie hältst Du es mit dem Glauben?

Ich rede hier nicht von Glauben in einem rein religiösen Kontext und auch nicht von Glauben im Gegensatz zum Wissen. Mir geht es hier um Glauben im Sinne von Vertrauen haben. Vertrauen haben in sich selbst, Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, Vertrauen, dass die eigenen Ziele erreicht werden.

Dieser Glaube, dieses Vertrauen ermöglicht es erst eigenverantwortlich zu handeln und neue Wege zu gehen, sich und andere zu motivieren und anzuspornen. Seth Godin schreibt in seinem Buch „Tribes“: „Glaube ist die unausgesprochene Komponente in der Arbeit eines Anführers und ich denke, Glaube ist unterschätzt.“ Und ich denke, er hat Recht.

Vielleicht liegt darin ja das Problem bei der endlosen Geschichte zum Mangel an Grundschullehrern? Gehen wir mal davon aus, dass der Wille etwas zu ändern tatsächlich da ist. Vielleicht fehlt es den relevanten Akteuren am Glauben, dass sie etwas daran ändern können.

Und, wie hältst Du es mit dem Glauben an Dich und Deine Ziele?

Hat Dir der Artikel gefallen? 2

Wie schafft ein Mensch, was unmöglich scheint?

Um noch einmal auf Yacouba Sawadogo zu kommen: wie hat er es geschafft, die Wüste aufzuhalten? Was war der entscheidende Punkt?

1. Er hatte eine Vision. Daraus entstanden klare Ziele. Ohne Ziel geht es nicht. Ohne Klarheit auch nicht. Aber das alleine reicht nicht.

2. Er hat gehandelt. Aber warum hat er gehandelt?

3. Er hat gehandelt, weil er daran geglaubt hat, dass es ihm möglich ist, seine Ziele zu erreichen.

Das ist meiner Ansicht nach der alles entscheidende Punkt. Er hat an sich geglaubt. Er hat an das Erreichen seiner Ziele geglaubt. Er hat darauf vertraut, dass er einen Weg finden wird, um die Wüste aufzuhalten.

Und er hat die Wüste aufgehalten.

Hat Dir der Artikel gefallen? 2
WP Twitter Auto Publish Powered By : XYZScripts.com