Kettenreaktion

In der Straßenbahn. Auf dem Doppelsitz hinter uns sitzt eine Frau am Fenster. Ein Mann steigt ein, will sich gerade auf den freien Platz am Gang setzen. Da steht die Frau auf und sagt, „Ich muss die nächste aussteigen. Setzen Sie sich doch ans Fenster.“ Der Mann ist überrascht, bedankt sich freundlich und setzt sich ans Fenster.

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Lernen geht immer

Gestern hatte ich das große Glück, in einer Situation, in der ich überhaupt nicht damit gerechnet hätte, zwei außerordentliche Menschen kennenzulernen. Mit außergewöhnlichen Geschichten, Erfahrungen und Einsichten.

Ansprechen, fragen und zuhören waren der Schlüssel zu diesem Glück. Ich habe viel gelernt. Vielen Dank dafür.

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Vor allem Frieden

Gestern ein Nachbar. Ein freundlicher, stiller Mann. Wartete an der Kreuzung auf den Fahrdienst, der ihn zur Dialyse bringt. Wollte keinen Stuhl haben, weil das Auto ja gleich kommt. Herzliche Dankbarkeit für das Angebot.

Ein Gespräch. Über Fahrdienste, die spät oder manchmal gar nicht kommen. Über die Bäume, die gefällt wurden. Über die Zäune und Mauern, die wieder höher werden. Der Fahrdienst kam. Gute Wünsche zum Abschied. Zum Schluss sagte er:

„Und vor allem Frieden.“

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Freundlicher Eigensinn

Vor ein paar Wochen wartete ich an einer Fußgängerampel. Vor mir stand eine Person, die mit einer hellen Jacke bekleidet war. Auf dem Rücken waren in ordentlicher Schrift Zeile für Zeile Beleidigungen, Herabwürdigungen, Beschimpfungen und Drohungen aufgeschrieben. Es war für jeden etwas dabei.

Ein Wunder, dass die Jacke den Menschen nicht erstickt hat. Was hat den Menschen dazu bewogen, so zu handeln? Wollte er seine Verzweiflung, seinen Schmerz kundtun? Wollte er andere verletzen, erniedrigen? Aber, wer sucht sich schon selbst eine Beleidigung aus? Wer würde sich schon selbst solchen Schmerz zufügen?

Die Worte auf der Jacke waren mir fremd. Während des Lesens kam mir trotzdem etwas bekannt vor. Eine Stimme, die mir vertraut ist. Sie benutzt mir gegenüber andere Worte, aber die negative, destruktive Wirkung ist ähnlich. Es ist meine eigene.

Dieser Mensch hat aufgeschrieben, was in seinem Kopf los ist, was er anderen sagen will, vor allem aber, was er sich selbst sagt. Er hat damit nur sichtbar gemacht, was wir uns alle in irgendeiner Form selbst sagen. Die Beleidigungen, die wir uns selbst an den Kopf werfen. Den Schmerz, den wir uns selbst zufügen.

Diese Einsicht ist auf den ersten Blick wenig erfreulich. Auf den zweiten Blick ist sie eine wunderbarer Ausgangspunkt, sich genau dieses Verhalten mehr und mehr bewusst zu machen.

Zum einen, um zu lernen, das destruktive Verhalten Schritt für Schritt abzustellen und freundlicher mit uns selbst umzugehen. Zum anderen, um nicht andere Menschen oder Umstände für die negativen Gefühle, die wir selbst in uns hervorgerufen haben, verantwortlich zu machen.

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Der Tod ist immer nah

Jeder von uns kennt Geschichten von Menschen, die im Angesicht einer schweren Krankheit, des nahen Todes, des Verlustes mit einem Mal ganz deutlich erkennen, wie unglaublich kurz und wertvoll das Leben ist.

Denen in diesem Moment klar wird, was für sie wirklich wichtig ist und wie sie ihr Leben leben wollen. Die aufhören, ihre Lebenszeit mit Unwichtigem zu verschwenden.

Dabei steht jeder von uns im Angesicht des nahen Todes. Immer. Ob wir nun wollen oder nicht. Ob wir arm sind, reich, gesund oder krank.

Jeder Tag bringt uns unserem Tod näher.  Wir sehen es nur nicht ganz so deutlich oder wollen es nicht sehen. Und leben als wären wir unsterblich. Anstatt einfach aufzuhören, unsere Lebenszeit mit Unwichtigem zu verschwenden.

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