„… Auch ich stehe still und voll tiefen Vertrauens vor den Toren dieser Einsamkeit, weil ich für die höchste Aufgabe einer Verbindung zweier Menschen diese halte: das einer dem anderen seine Einsamkeit bewache. …“
Rainer Maria Rilke hat diese Worte am 12. Februar 1902 an Paula Modersohn geschrieben. In dem Brief geht es um Rilkes Frau, Clara Westhoff, die sich zurückgezogen hatte, um sich völlig ihrer künsterlischen Arbeit zu widmen.
Über diesen Aspekt einer Beziehung – das einer dem anderen seine Einsamkeit bewache – wird viel zu wenig geredet. Er scheint auf den ersten Blick auch nicht naheliegend zu sein. Aber er ist essentiell. Es wäre gut, dem mehr Beachtung zu schenken.