Nichts – Mücke – Elefant

Auf dem Heimweg kam mir heute ein Fahrradfahrer entgegen. Im ersten Augenblick dachte ich, wie seltsam ulkig ist das denn. Ich sah einen Menschen mit breitem Lächeln und großer Clownsnase auf mich zu kommen. Einer rosa Clownsnase zwar, aber warum auch nicht.

Als er näher kam, stellte ich fest, dass er doch keine Clownsnase aufhatte. Er hatte nicht einmal eine große Nase oder war irgendwie geschminkt. Keine Ahnung, wie ich auf die Clownsnase gekommen bin. Aber gelächelt hat er. Wenigstens das. Trotzdem war ich ein bisschen enttäuscht. Ich hatte mich mit dem Gedanken an die Clownsnase schon angefreundet.

Ist es nicht seltsam, wie man manchmal etwas sieht, obwohl es gar nicht da ist. Und ist es nicht seltsam, dass man daran eine wie auch immer geformte Erwartung knüpft, die zwangsläufig enttäuscht werden wird, da das vermeintliche Gesehene ja nie da war. Und wie schnell das alles geht.

Und wie die andere Person nichts, aber auch gar nichts, davon weiß. Und am Ende ist man vielleicht sogar noch auf diese Person sauer, weil man ja nun enttäuscht ist, dass sie keine Clownsnase aufhat. Und man bekommt schlechte Laune. Und all das, obwohl es nie eine Clownsnase gab und alles ein einziges großes Hirngespinst ist.

Mensch, Mensch, Mensch, man kann nicht vorsichtig genug mit den eigenen Gedanken sein. Wie schnell aus nichts, ein Problem werden kann.

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