Kontraintuitiver Überraschungseffekt

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Es kommt manchmal vor, dass ich sauer auf Menschen bin, irritiert, wütend, verletzt oder einfach nur wahnsinnig sauer. Nicht nur in der konkreten Situation, die diese Emotionen auslöst, sondern auch wenn die Person gar nicht anwesend ist. In meinem Kopf spielt eine Endloseschleife. Dem einen oder anderen mag das bekannt vorkommen.

Diese Verhalten kann ich nur schwer abstellen, vorausgesetzt es fällt mir überhaupt auf. Fällt es mir auf, habe ich unter Garantie schon mehrere Runden gedreht. Die grundsätzlich vorhandene Erkenntnis, dass meine Reaktion nichts mit der anderen Person zu tun hat, sondern ausschließlich mit mir, hilft im konkreten Moment meist auch nicht wirklich. Ich bin ja gerade auf der Palme.

Aber etwas anderes hilft. Und damit experimentiere ich gerade herum. Bemerke ich, dass ich gedanklich jemanden am Wickel habe und mich fürchterlich aufrege, versuche ich den Prozess anzuhalten. Lange genug, um mir vorstellen zu können, wie ich dem Menschen alles Gute wünsche. Von ganzem Herzen. Und ich bitte um Verzeihung.

Das ist nicht immer einfach. Aber es hat den Gedankenkreisel bisher zuverlässig zu einem abrupten Halt gebracht. Und es nimmt die Härte und Starrheit aus allem heraus. Auf einmal ist Raum da. Luft. Nicht nur mit Blick auf die andere Person, auch für mich selbst. Es scheint kontraintuitiv, aber es funktioniert.

Ich übe einfach weiter. Genug Gelegenheiten bekomme ich jeden Tag. Einen schönen Tag, Dir. Eine gute Nacht. Was auch immer passt.

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