Ein Gespräch in der vergangenen Woche drehte sich um das Thema „Gewalt an Schulen“. Und wie damit umgegangen wird bzw. was zu tun ist. Seitens der Eltern. Seitens der Schule. Das ist ein weites Feld. Aber in diesem Zusammenhang fiel mir eine Geschichte ein, die ich letztens gehört habe. Von wem weiß ich leider auch nicht mehr.
Es ging um eine Schule. Ich glaube in den USA. Mit so ziemlich allen Problemen, die man an einer Schule haben kann. Desinteressierte Schüler. Gewalt. Frustierte Lehrer. Alles festgefahren. An diese Schule kommt eine neue Direktorin. Und verändert alles.
Und sie tauscht nicht die Schüler aus. Nicht die Lehrer. Auch das Gebäude bleibt. Genauso wie das Lehrmaterial. Sie ändert nur eine einzige Sache. Sie verändert die Stimmung an der Schule.
Die Schüler bekommen Briefe mit nach Hause. Und zwar nicht, wenn sie etwas schlecht gemacht haben. Sondern, wenn sie etwas gut gemacht haben. Wenn sie jemandem geholfen haben. Wenn sie jemandem die Tür aufgehalten haben. Hausaufgaben gemacht haben. Usw. Alle die Sachen, die sie gut gemacht haben.
Und diese Form der Anerkennung ändert alles. Die Stimmung an der Schule verbessert sich. Das heißt nicht, dass die Probleme alle mit einem mal verschwunden waren.
Aber über die Anerkennung der Schüler, über die Anerkennung dessen was gut ist, was die Schüler gut gemacht haben, wurde die Grundlage geschaffen, dass die Mehrheit der Schüler überhaupt wieder bereit war, mitzuarbeiten und sich einzubringen und das Leben an der Schule zu verbessern.
Ich finde immer wieder erstaunlich, mit wie wenig viel erreicht werden kann. Und wie selten wir diese Möglichkeiten nutzen. Das gilt nicht nur für die Schule.