Gestern Abend habe ich eine Interview von Chase Jarvis mit Elizabeth Gilbert angeschaut. Überschrieben mit „Die Kunst Du selbst zu sein.“ Darüber kann man derzeit viel hören und lesen. Elizabeth Gilbert hat tatsächlich etwas dazu zusagen. Und sie sagt es auch noch in einer wunderbaren, anmutigen Weise.
Ich finde das ganze Interview bemerkenswert, picke hier aber nur einen Gedanken heraus.
Elizabeth Gilbert (E.G.) spricht über eines ihrer Bücher „City of Girls“, dass im New York der 1940iger spielt. Die Männer waren im Krieg. Die Frauen gingen arbeiten und taten alles, was sonst nur Männern vorbehalten war bzw. konnten das tun. Mit den Männern war auch die Regeln, die Frauen einschränkten, verschwunden. Das änderte sich wieder als die Männer zurückkamen. Aber es gab diesen Freiraum für Frauen für eine bestimmte Zeit. Indem Frauen einfach sein konnten. Einfach sein.
Im Zuge dessen kommt der Punkt, wo E.G. fragt: „Wieviele freie Menschen kennst Du? Wirklich freie Menschen?“ Die Antwort auf beiden Seiten ist – wenige. Und sie fragt weiter: „Wieviele entspannte Menschen kennst Du?“ Anwort Chase Jarvis (C.J.): „Auch, sehr wenige.“ E.G.: „Wieviele entspannte Frauen hast Du in Deinem ganzen Leben getroffen?“ C.J.: „Eine Hand voll.“ …
Und dann sagt E.G. : „Ich denke, die revolutionärste Sache, die eine Frau sein kann, in dieser oder jeder anderen Welt, ist – entspannt.“ Eines ihrer großen Ziele sei es daher, in jedem Raum in dem sie ist, die entspannteste Person zu sein. Und Frauen zu zeigen, wie es aussehen kann, wenn frau gelassen ist.
Eine gelassene Frau. Das ist doch mal ein Frauenbild, mit dem ich etwas anfangen kann. Wo sich nicht eine tonnenschwere Last auf die Schultern senkt, wenn man nur davon liest. Das gefällt mir. Das will ich auch werden. Wie? Das finde ich heraus.