Ein kleiner Unterschied

Der Zug fuhr langsam an einer ärmlichen Ansiedlung vorbei. Kleine Häuser standen eng gedrängt an schlammigen Straßen. Kein Baum, kein Gras. Keine Menschen zu sehen.

Vor einem Haus stand ein einzelner Blumentopf. Darin eine Pflanze, kräftige, grüne Blätter, mehreren große, rote Blüten.

Irgendjemand kümmert sich Tag für Tag um diese Pflanze, dass sie an diesem Ort so wachsen und blühen kann. Dieser Mensch macht die Welt schöner. Für sich und andere.

Hatte dieser Mensch viel Geld? Ganz bestimmt nicht.

Hatte dieser Mensch viel Einfluss? Ganz bestimmt nicht.

Trotzdem macht er einen Unterschied. Einzig dadurch, dass er eine Blume umsorgt.

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Das ist doch offensichtlich!

Offen sichtlich.

Wann ist etwas offensichtlich?

Wenn jeder es sieht?

Wenn jeder es sehen könnte?

Wer entscheidet das denn?

Da jeder Mensch die Welt sieht, wie er ist, sieht jeder auch etwas anderes. Also sind für jeden Menschen andere Dinge offensichtlich. Was für mich offensichtlich ist, muss für Dich ganz und gar nicht so offensichtlich sein. Und nicht einmal der bloße Umstand, dass ich denke, irgendetwas sei offensichtlich, führt automatisch dazu, dass Du dann auch so denkst.

Dinge nicht anzusprechen, nur weil man selbst davon ausgeht, dass sie doch offensichtlich sind, scheint der direkte Weg aufs Glatteis zu sein. Besser wäre es wahrscheinlich, die gefühlte Offensichtlichkeit als Wink mit dem Zaunspfahl zunehmen, um kurz zu klären, ob die Dinge denn tatsächlich allen Beteiligten so offensichtlich sind.

Das ist ja wohl offensichtlich.

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Das ist doch alles nicht so schlimm.

Wenn ein Kind traurig ist und weint, gibt es mehrere Möglichkeiten für die verantwortlichen Erwachsenen damit umzugehen. Zum Beispiel:

1. Sie ignorieren das Kind.

2. Sie bedrohen das Kind, damit es aufhört zu weinen.

3. Sie nehmen seinen Kummer nicht ernst.

4. Sie nehmen seinen Kummer ernst und halten ihn mit dem Kind zusammen aus.

Wie sollen Deine Mitmenschen mit Dir umgehen, wenn Du traurig bist?

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100 Prozent

Es gibt eine einzige Person, die für mein Leben verantwortlich ist.

Für die Qualität meines Lebens, meine Erfahrungen, meine Reaktionen auf Ereignisse.

Die Person bin ich selbst.

Immer.

Zu 100 Prozent.

Wie ist es bei Dir?

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„Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist,

sondern wie wir sind.“(Anais Nin?, Pema Chödrön?, jemand anderes?)

Vier Personen. Eine Besprechung im Arbeitsumfeld. Nach dem Treffen kommen alle anderen Teilnehmer unabhängig voneinander zu mir und legen ihre Sicht auf das Treffen dar. Die grundlegenden Fakten stimmen überein.

Die Bewertung, wie die Besprechung gelaufen ist, warum, wer, was gesagt hat, was das zu bedeuten hat, ob es überhaupt etwas zu bedeuten hat, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Bis zu dem Punkt, dass ich mich gefragt habe, ob ich vielleicht doch in einer anderen Besprechung war.

Aber wir waren alle zur selben Zeit am selben Ort und haben uns unterhalten. Basierend auf den jeweiligen persönlichen Erfahrungen und vor dem eigenen Hintergrund hatte jeder von uns sich seinen Reim darauf gemacht, seine Geschichte darum gebaut.

Das ist an sich nicht weiter schlimm.

Es ist auch nicht zu ändern.

Wir dürfen nur nicht immer vergessen, dass es so ist.

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Unsere Möglichkeiten

Wir leben in einem der sichersten und reichsten Länder der Erde.

Wenn uns ein Mensch aus einem der vergangenen Jahrhunderte heute hier besuchen könnte und sehen würde, welche Mittel und technischen Möglichkeiten selbst den Ärmsten in der Gesellschaft zur Verfügung steht, dann wäre er wohl sprachlos.

Was machen wir aus unseren Möglichkeiten?

Was machst Du aus Deinen Möglichkeiten?

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Es soll eben nicht sein!?

Um diesen Blog zu starten, musste ich u.a. ein Passwort einrichten. Habe ich getan. Insgesamt bestimmt acht Mal. Mindestens.

In diesem Prozess schlich sich allen Ernstes ganz schnell folgender Gedanke ein: vielleicht soll es ja einfach nicht sein. Zum damaligen Zeitpunkt war mir die Idee täglich einen Beitrag zu veröffentlichen ziemlich fremd und sehr beunruhigend. Ich war im Begriff, sehr weit über meinen eigenen Schatten zu springen.  Und dann kam dieser Gedanke, vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass ich doch nicht damit anfangen soll.

Nur zur Information: Das Gemurkse um das Passwort ist entstanden, weil ich unkonzentriert und vor allem unorganisiert war. Trotzdem macht der Gedanke sich breit, irgendjemand/irgendetwas hätte etwas dagegen, dass ich jetzt weiter mache.

Als ob das Universum nichts Besseres zu tun hat!

Demut sieht auch anders aus.

Und als ob die Furcht vor dem Sprung ins Unbekannte nicht schon ausreichend wäre, haut mir das eigene Gehirn auch noch diesen Unfug um die Ohren.

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Gibt es einen Mangel an Ideen?

Gibt es einen Mangel an Ideen, die Welt ein wenig schöner, besser und freundlicher für uns alle zu machen?

Nein, gibt es nicht.

Ideen sind Gedanken.

Wer denken kann, hat auch Ideen.

Jeder Einzelne von uns hat wahrscheinlich mehr als genug „gute“ Ideen.

 

Ideen zu haben, ist das eine,

sie in die Tat umzusetzen das andere.

Nur das Handeln bringt eine Idee zum Leben.

Nur durch Tun kann man die Welt ein wenig schöner, besser und freundlicher für uns alle machen.

Am Handeln mangelt es häufig.

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Von Steinen und Knüppeln

Kennst Du das? Du hast Dir ein Ziel gesetzt. Du gehst los. Und dann tauchen sie plötzlich auf.  Die berühmten Steine, die plötzlich im Weg liegen. Die Knüppel zwischen den Beinen, über die Du nun fortwährend stolperst.

Und Du schaust Dich um und wunderst Dich, wer das getan hat. Manchmal stehen tatsächlich Menschen herum, bei denen Du früher oder später erkennst, dass sie es sind, die Dir Hindernisse in den Weg legen.

Aber häufig ist niemand zu sehen. Wenn Du ganz ehrlich bist, ist niemand anderes außer Dir da.

Wäre es möglich, dass Du Dir die Steine und Knüppel selbst in den Weg gelegt hast?

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Sprache, die wir sprechen wollen

Ruth Amarante, Tänzerin am Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, sagt zu Beginn des Filmes „Pina Bausch“ von Anne Linsel etwas sehr Schönes: „Ich habe lange auf eine Sprache gewartet, die ich sprechen wollte. Und dann habe ich ein Video von ‚Sacre du Printemps‘ gesehen. Und dann habe ich gesagt, ja, das ist die Sprache, die ich schon lange suche.“

Ich habe auch lange auf eine Sprache gewartet, die ich sprechen wollte. Im Juli dieses Jahres habe ich zufällig ein Video von Seth Godin gesehen. Über was genau er gesprochen hat, weiß gar ich nicht mehr. Ich kann mich nur erinnern, dass ich damals zu mir gesagt habe, ja, das ist die Sprache, die ich schon lange gesucht habe. Und ich meine damit auch nicht Englisch, Portugiesisch oder Deutsch.

Hast Du die Sprache, die Du sprechen willst, gefunden?

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Wie hältst Du es mit dem Glauben?

Ich rede hier nicht von Glauben in einem rein religiösen Kontext und auch nicht von Glauben im Gegensatz zum Wissen. Mir geht es hier um Glauben im Sinne von Vertrauen haben. Vertrauen haben in sich selbst, Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, Vertrauen, dass die eigenen Ziele erreicht werden.

Dieser Glaube, dieses Vertrauen ermöglicht es erst eigenverantwortlich zu handeln und neue Wege zu gehen, sich und andere zu motivieren und anzuspornen. Seth Godin schreibt in seinem Buch „Tribes“: „Glaube ist die unausgesprochene Komponente in der Arbeit eines Anführers und ich denke, Glaube ist unterschätzt.“ Und ich denke, er hat Recht.

Vielleicht liegt darin ja das Problem bei der endlosen Geschichte zum Mangel an Grundschullehrern? Gehen wir mal davon aus, dass der Wille etwas zu ändern tatsächlich da ist. Vielleicht fehlt es den relevanten Akteuren am Glauben, dass sie etwas daran ändern können.

Und, wie hältst Du es mit dem Glauben an Dich und Deine Ziele?

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Wie schafft ein Mensch, was unmöglich scheint?

Um noch einmal auf Yacouba Sawadogo zu kommen: wie hat er es geschafft, die Wüste aufzuhalten? Was war der entscheidende Punkt?

1. Er hatte eine Vision. Daraus entstanden klare Ziele. Ohne Ziel geht es nicht. Ohne Klarheit auch nicht. Aber das alleine reicht nicht.

2. Er hat gehandelt. Aber warum hat er gehandelt?

3. Er hat gehandelt, weil er daran geglaubt hat, dass es ihm möglich ist, seine Ziele zu erreichen.

Das ist meiner Ansicht nach der alles entscheidende Punkt. Er hat an sich geglaubt. Er hat an das Erreichen seiner Ziele geglaubt. Er hat darauf vertraut, dass er einen Weg finden wird, um die Wüste aufzuhalten.

Und er hat die Wüste aufgehalten.

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Kann ein Mensch die Wüste aufhalten?

Ja, kann er.

Yacouba Sawadogo hat es getan.

Er lebt im Norden Burkina Fasos in einer Region, die zur Sahelzone gehört. Während der schweren Dürren und Hungersnöte Ende der 1970iger, Anfang der 1980iger als die Sahara sich in die Sahelzone ausbreitete, verließen viele Menschen diese Region, um in den Städten ein Auskommen zu suchen.

Yacouba Sawadogo tat das Gegenteil. Er beschloss eine Lösung zu finden und ging zurück in sein Heimatdorf. Er wollte das Land wieder fruchtbar machen.

Dafür nutze er die in der Region traditionelle Anbautechnik – Zaï. Yacouba Sawadogo baute an. Er experimentierte. Er nutzte seine Erkenntnisse, um die Technik im nächsten Jahr zu verbessern. Jahr für Jahr. Meter für Meter.

Heute bewirtschaftet er einen 40 Hektar großen Wald, der 60 verschiedenen Arten beheimatet. Daneben lehrt er seit 1984 andere Bauern seine Techniken, die dadurch ebenfalls zu Verbesserung der Bodenbedingungen in ihren Dörfern beitragen, die Vegetation, insbesondere Bäume, wieder aufbauen und eine größere Sicherheit in der Produktion von Nahrungsmitteln erreichen.

Hat Yacouba Sawadogo das geschafft, weil er viel Geld hatte und einflussreich war? Nein. Er hat nicht viel Geld und zu Beginn seiner Arbeit war er  auch nicht einflussreich. Im Gegenteil. Die Leute haben ihn für verrückt erklärt und wenig unterlassen, seine Bemühungen zu behindern.

Was Yacouba Sawadogo aber auszeichnet, ist folgendes:

  • Er hat nicht getan, was alle taten.
  • Er hat den damaligen status quo in Frage gestellt.
  • Er hatte ein Ziel und zwar ein Ziel, dass nicht nur seinem persönlichen Nutzen dient, sondern allen Menschen in seiner Gemeinschaft.
  • Er hat fest daran geglaubt, dieses Ziel zu erreichen.
  • Er hat nie aufgehört zu experimentieren und sein System weiterzuentwickeln.
  • Er hat sich durch nichts von seinem Weg abbringen lassen.
  • Er hat nie, nie, nie aufgegeben.
  • Er hat Geduld.
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