Doch keine Ausrede möglich

Es ist leicht, täglich zu schreiben. Ich setze mich einfach hin und schreibe. Jeden Tag.

Es ist nicht leicht, täglich zu schreiben. Ständig tauchen unzählige kleine und große Dinge auf, die sich dazwischen drängen, wichtig machen, Zeit nehmen. Jeden Tag.

Aber … und hier kommt es wieder, das große ABER. Ob sich etwas dazwischen drängen, wichtig machen und Zeit wegnehmen kann, liegt nicht an den Dingen, sondern an mir. Einzig und allein an mir.

Ich gebe den Umständen Raum, mich vom Schreiben abzuhalten oder ich tue es eben nicht. Bewusst oder unbewusst.

Letztendlich kann ich es drehen und wenden, wie ich will, es hängt einzig und allein von mir ab, ob ich etwas zustande bekomme oder nicht.

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Das ist doch alles nicht so schlimm.

Wenn ein Kind traurig ist und weint, gibt es mehrere Möglichkeiten für die verantwortlichen Erwachsenen damit umzugehen. Zum Beispiel:

1. Sie ignorieren das Kind.

2. Sie bedrohen das Kind, damit es aufhört zu weinen.

3. Sie nehmen seinen Kummer nicht ernst.

4. Sie nehmen seinen Kummer ernst und halten ihn mit dem Kind zusammen aus.

Wie sollen Deine Mitmenschen mit Dir umgehen, wenn Du traurig bist?

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Lichterteppiche

Gestern fuhren wir auf dem Weg nach Hause durch Polen. Gestern war Allerheiligen.

In Polen geht man zu Allerheiligen auf den Friedhof und schmückt die Gräber mit Blumen, Grablichtern und Kerzen.

In der Dunkelheit liegen die Friedhöfe wie große, stille Lichterteppiche in den Städten und Dörfern.

Es war ein märchenhafter Anblick.

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100 Prozent

Es gibt eine einzige Person, die für mein Leben verantwortlich ist.

Für die Qualität meines Lebens, meine Erfahrungen, meine Reaktionen auf Ereignisse.

Die Person bin ich selbst.

Immer.

Zu 100 Prozent.

Wie ist es bei Dir?

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Ich kann mich nicht entscheiden!

Wer sagt, ich kann mich nicht entscheiden, will sich meistens, aus welchem Grund auch immer, nicht entscheiden.

Dabei kann man sich nicht nicht entscheiden. Sich nicht zu entscheiden, ist auch eine Entscheidung. Immer.

Es ist je nach Situation eine Entscheidung dafür, alles beim Alten zu lassen, die Dinge einfach geschehen zu lassen, nichts zu tun, anderen Menschen, die aktive Auflösung der Situation, die Einflußnahme zu überlassen, Verantwortung über einen Bereich seines eigenen Lebens aufzugeben. Im Guten wie im Schlechten.

Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht oder sich so anfühlt, das ist auch eine Entscheidung.

Wir sind uns dessen nur selten bewußt. Und bringen die Konsequenzen aus dieser Entscheidung noch viel seltener damit in Verbindung.

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„Wir sehen die Welt nicht, wie sie ist,

sondern wie wir sind.“(Anais Nin?, Pema Chödrön?, jemand anderes?)

Vier Personen. Eine Besprechung im Arbeitsumfeld. Nach dem Treffen kommen alle anderen Teilnehmer unabhängig voneinander zu mir und legen ihre Sicht auf das Treffen dar. Die grundlegenden Fakten stimmen überein.

Die Bewertung, wie die Besprechung gelaufen ist, warum, wer, was gesagt hat, was das zu bedeuten hat, ob es überhaupt etwas zu bedeuten hat, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Bis zu dem Punkt, dass ich mich gefragt habe, ob ich vielleicht doch in einer anderen Besprechung war.

Aber wir waren alle zur selben Zeit am selben Ort und haben uns unterhalten. Basierend auf den jeweiligen persönlichen Erfahrungen und vor dem eigenen Hintergrund hatte jeder von uns sich seinen Reim darauf gemacht, seine Geschichte darum gebaut.

Das ist an sich nicht weiter schlimm.

Es ist auch nicht zu ändern.

Wir dürfen nur nicht immer vergessen, dass es so ist.

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Unsere Möglichkeiten

Wir leben in einem der sichersten und reichsten Länder der Erde.

Wenn uns ein Mensch aus einem der vergangenen Jahrhunderte heute hier besuchen könnte und sehen würde, welche Mittel und technischen Möglichkeiten selbst den Ärmsten in der Gesellschaft zur Verfügung steht, dann wäre er wohl sprachlos.

Was machen wir aus unseren Möglichkeiten?

Was machst Du aus Deinen Möglichkeiten?

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Hindernisse

Anknüpfend an den gestrigen Beitrag und an diesen hier fiel mir eine Geschichte von Jorge Bucay ein. Sie heißt „Hindernisse“ und ist in dem Buch „Geschichten zum Nachdenken“ zu finden.

Kurz zusammengefasst geht es um folgendes: Ein Mensch sieht eine Stadt am Horizont. Die Erfüllung all seiner Wünsche, Ziele, Träume, Hoffnungen liegt in dieser Stadt. Er macht sich auf den Weg die Stadt zu erreichen. Es wird anstrengend. Hindernisse tauchen auf. Manche scheinen unüberwindbar. Der Mensch spielt mit dem Gedanken aufzugeben. Er schöpft immer wieder neuen Mut und überwindet sie doch.

Als er der Stadt endlich ganz nahe ist, stellt er fest, dass sie von einer riesigen kaltfeuchten Mauer umgeben ist. Er ist am Boden zerstört. Richtet sich wieder auf und sucht nach einer Lösung.
In einem Moment des Innehaltens

… bemerkte ich auf einmal am Wegesrand einen Jungen, der mich ansieht, als würde er mich kennen.

Er lächelt mir komplizenhaft zu.

Und erinnert mich an das Kind, das ich war.

Vielleicht schimpfe ich deshalb laut los:

„Warum stellen sich mir all diese Hindernisse in den Weg?“

Der Junge zuckt mit den Schultern und antwortet:

„Was fragst Du mich? Bevor Du kamst, gab es hier keine …

Du selbst hast sie mitgebracht.““

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Es soll eben nicht sein!?

Um diesen Blog zu starten, musste ich u.a. ein Passwort einrichten. Habe ich getan. Insgesamt bestimmt acht Mal. Mindestens.

In diesem Prozess schlich sich allen Ernstes ganz schnell folgender Gedanke ein: vielleicht soll es ja einfach nicht sein. Zum damaligen Zeitpunkt war mir die Idee täglich einen Beitrag zu veröffentlichen ziemlich fremd und sehr beunruhigend. Ich war im Begriff, sehr weit über meinen eigenen Schatten zu springen.  Und dann kam dieser Gedanke, vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass ich doch nicht damit anfangen soll.

Nur zur Information: Das Gemurkse um das Passwort ist entstanden, weil ich unkonzentriert und vor allem unorganisiert war. Trotzdem macht der Gedanke sich breit, irgendjemand/irgendetwas hätte etwas dagegen, dass ich jetzt weiter mache.

Als ob das Universum nichts Besseres zu tun hat!

Demut sieht auch anders aus.

Und als ob die Furcht vor dem Sprung ins Unbekannte nicht schon ausreichend wäre, haut mir das eigene Gehirn auch noch diesen Unfug um die Ohren.

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Wer hätte das gedacht?

Noch vor ein paar Wochen lag mir nichts ferner, als einen Blog zu schreiben, noch dazu einen täglichen.

Und nun stehe ich hier und habe ich seit fünfzig Tagen einen Beitrag pro Tag veröffentlicht.

Muss ich mich jeden Tag überwinden zu schreiben? Nein.

Nachdem ich entschieden hatte, ab dem 3. September 2018 einen täglichen Beitrag zu veröffentlichen, gibt es an diesem Punkt nichts mehr zu diskutieren. Seitdem geht es nur darum, über was ich schreibe.

Ganz ehrlich, ich bin sehr gespannt, was ich noch alles so auf die Beine stellen kann – mit einer einzigen Entscheidung.

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Gute Frage Nr. 2

Vielleicht kann ich das ja auch?

Nicht, das kann ich nicht.

Nicht, das ist nur für andere.

Nicht, ich bin zu jung, zu alt, zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn, zu dumm, zu schlau, zu weiblich, zu männlich, zu unwichtig, zu wichtig, zu was auch immer … .

Sondern,

vielleicht – nur vielleicht – kann ich das ja auch?


Gute Frage Nr. 1

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Dir gefällt nicht, was ich hier schreibe?

Oder Du verstehst nicht, was ich hier schreibe?

Das ist nicht weiter schlimm.

Das macht weder Dich noch mich zu einem schlechten oder besseren Menschen.

Das bedeutet auch nicht, dass einer von uns beiden zu doof, zu blöde, zu sonst was ist.

Es bedeutet nur eins.

Das was ich schreibe, ist nicht für Dich.

Das ist alles.

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Aufgabe Nr. 4

Ich nehme gerade an einem Online-Workshop teil. Es gibt wenig Vorgaben. Es gibt zehn Aufgaben, die man beantworten kann. Wann ist einem selbst überlassen. Es ist nur klar, dass am 01.01.2019 alles vorbei ist. Die Teilnehmer posten ihre Antworten und Gedanken auf einer Lernplattform, die anderen Teilnehmer kommentieren. Wir sind alle angehalten, mehrere posts von anderen in einer freundlichen, fördernden Weise zu kommentieren.

An Aufgabe Nr. 4 habe ich festgehangen. Seit drei Wochen. Es gab verschiedene Varianten, wie ich damit umgehe:

  1. Ich mache nichts.
  2. Ich versuche die Aufgabe Nr. 4 so gut wie möglich zu lösen, egal wie lange es dauert.
  3. Ich setze mir einen Termin und was immer ich zu diesem Zeitpunkt habe, poste ich auf der Lernplattform und schaue was passiert.

Variante 1 kam nicht in Frage. Aufgeben ist keine Option. Ich will ja etwas lernen. Deswegen mache ich den Workshop ja.

Variante 2 hatte ich drei Wochen lang ausprobiert. Das hat mich nicht weit genug vorangebracht. Es bestand die Gefahr, dass ich so viel Zeit damit vertue, dass ich die anderen Aufgaben nicht mehr bearbeiten kann. Blieb also Variante 3.

Für jemanden, der nicht ohne Grund über die Tücken des Perfektionismus schreibt, ist diese Variante sehr gruselig. Es hat sich schrecklich angefühlt.  Aber ich habe es veröffentlicht. Augen zu und durch.

Das Ergebnis ist folgendes:

  1. Ich bin nicht tot umgefallen und auch nicht vor Scham im Boden versunken, nicht mal ein ganz kleines bisschen.
  2. Ich habe Abstand zwischen meine Gedanken und mich gebracht.
  3. Punkt 2 führt dazu, dass ich das Thema, meine Antwort und die Rückmeldungen unbefangener durchdenken kann.
  4. Die Rückmeldungen waren freundlich und hilfreich.
  5. Was aussah wie ein Schritt nach hinten oder ein Schritt zur Seite, war tatsächlich ein Schritt nach vorn.
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Jeden Tag

Ich wurde gefragt, ob ich wirklich jeden Tag einen Beitrag veröffentlichen will.

Ja, jeden Tag.

Es würde doch niemandem auffallen, wenn ich mal nicht schreibe.

Das ist richtig.

Niemand würde es merken.

Außer mir.

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Our deepest fear

Das erste Mal habe ich den folgenden Text an einer Hauswand in einem entlegenen Teil eines aus mitteleuropäischer Sicht ziemlich entlegenen Teils dieser Erde gesehen. Er hat mich nicht mehr losgelassen. Und nun habe ich ihn in dem Buch von Marianne Williamson „A Return to Love“ wiedergefunden.

„Our deepest fear is not that we are inadequate. Our deepest fear is that we are powerful beyond measure. It is our light, not our darkness, that most frightens us. We ask ourselves, Who am I to be brilliant, gorgeous, talented, fabulous? Actually, who are you not to be? You are a child of God. Your playing small doesn’t serve the world. There’s nothing enlightened about shrinking so that other people won’t feel insecure around you. We are all meant to shine, as children do. We were born to make manifest the glory of God that is within us. It is not in some of us; it is in everyone. And as we let our own light shine, we unconsciously give other people permission to do the same. As we’re liberated from our own fear, our presence automatically liberates others.“

„Unsere größte Angst ist nicht, dass wir ungenügend sind. Unsere größte Angst ist, dass wir unvorstellbar mächtig sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, wovor wir uns am meisten fürchten. Wir fragen uns: Wer bin ich schon, um brilliant, großartig, talentiert, fabelhaft zu sein? Aber, wer bist Du, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Dich klein zu machen, dient der Welt nicht. Es liegt nichts Erleuchtendes im Schrumpfen, so dass andere sich nicht unsicher fühlen in Deiner Gegenwart. Wir sind alle dazu bestimmt zu leuchten, so wie Kinder es tun. Wir sind geboren, die Herrlichkeit Gottes, die in uns allen liegt, sichtbar zu machen. Sie liegt nicht nur in einigen von uns, sondern sie ist in jedem. Und so wie wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis das gleiche zu tun. So wie wir uns von unserer eigenen Angst befreien, befreit unsere Anwesenheit automatisch auch andere.“ (Die holprige Übersetzung ist von mir.)

Wenn Dich die Erwähnung Gottes mit Unbehagen erfüllt, lass Dich davon nicht abschrecken. Es funktioniert auch mit dem Universum oder mit jeder anderen positiven, abstrakten Macht.

Interessant ist: Es könnte etwas dran sein … an der Angst vor unserem eigenen Licht.

Was nun?

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